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AutorenbildClaudia Mader

Begegnung mit der Weide

Liebe Baumfreunde, dieser imposanten Weide bin ich vor ein paar Tagen begegnet. Eingebunden in einen Gehölzgürtel der zwischen Ackerflächen ein Bächlein umschließt, ist sie mir auf den ersten Blick gar nicht aufgefallen. Voller Freude über die Entdeckung des entzückenden Platzes, wo das Bächlein in den Kanal mündet, sah ich den Baum erst als ich mich auf die Bank darunter niederließ. Ein angenehmes Gefühl erfüllte mich an diesem herrlichen Schattenplatz unter der Weide. Sie gilt als Baum der Harmonie, Freundlichkeit und Gefühlstiefe, das war wahrlich spürbar. Obwohl sie der höchste Baum in der Gehölzgruppe war, strahlte sie dennoch eine zurückhaltende Sanftheit aus. Friedlich und unbeschwert bewegten sich ihre zarten Zweige im Wind. Biegsam wie sie sind, schien es fast als würden sie fließen. So wie das Wasser an dem sie sich am wohlsten fühlt und dort am besten gedeiht. Ihr Stamm ließ ein höheres Alter vermuten, dennoch erfreute sie sich höchster Vitalität. Sehr alt wird die Weide grundsätzlich nicht, obwohl sie oft unverwüstlich scheint. Bricht der Stamm oder sogar Stammteile, treibt sie unermüdlich immer wieder aus und schlägt Wurzeln. Sie wächst schnell und gehört wie die Pappel und die Birke zu den Pioniergehölzen, die als erste brachliegende Flächen neu besiedeln. Ihr kräftiger Stammfuß und Stamm verkörperte Stabilität und Erdgebundenheit.

Das wirkte wie eine Verbindung zwischen Wasser und Erde. Herausgerissen aus dem Denken tauchte ich kurz in eine andere Welt. Es fühlte sich erholsamer an als mancher Schlaf, an den ich mich erinnerte.

Die Weide lehrt einen zu spüren und sich hinzugeben, allem was einen berührt. Wie ihre Äste sich elastisch mit dem Wind bewegen, im Vertrauen dass alles weiterzieht.

Diese Baumbegegnungen sind keine Zufälle kommt mir manchmal vor.


Also, liebe Baumfreunde, seid offen dafür was euch die Bäume zeigen wollen, scheut euch nicht euch hinzugeben, es lohnt sich allemal!




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