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Über Waldbaden, Waldmedizin und die Heilkraft der Bäume

  • Autorenbild: Claudia Mader
    Claudia Mader
  • vor 6 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

als Fortsetzung zum letzten Beitrag geht es heute wieder um den Wald, die Bäume und ihre Heilkräfte. Eines vorweg: das bewusste erleben der Natur und die aktive Nutzung ihrer gesundheitsfördernden Wirkungen ersetzen selbstverständlich keine medizinische Behandlung oder Therapie. Vielmehr verstehen sie sich als wertvolle Ergänzung – als präventive und unterstützende Maßnahme zur Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden. Wir leben in einer Zeit, in der sich viele Menschen zunehmend von der Natur entfremden. Das stundenlange Sitzen in geschlossenen Räumen, der tägliche Weg zur Arbeit und wieder nach Hause in einem Verkehrsmittel, die Reizüberflutung von zig verschiedenen Medien und Einflüssen: all das entfernt uns von der natürlichen Welt. Und wenn dann mal Zeit bleibt am Wochenende in die Natur zu gehen, wird selbst dieser Ausflug zum dokumentierten Wettbewerb.

Dabei wäre es so einfach, die heilsamen Wirkungen des Waldes zu erleben – wie bereits im Beitrag "Der Biophilia Effekt " erwähnt.

Allein das Sehen der Farbe Grün, wie sie uns in Bäumen, Gräsern und Blättern umgibt, reicht aus, um unser Nervensystem zu beruhigen, den Blutdruck zu senken und das Stresslevel zu reduzieren.

Grün ist für uns Menschen eine urvertraute Farbe - ein visuelles Signal von Sicherheit und Lebendigkeit. Sie bringt uns in einen entspannten, glücklichen Modus. Eine bekannte Studie zeigte, dass PatientInnen, die nach einer Operation den Blick auf Bäume oder grüne Natur haben, weniger Schmerzmittel benötigen, schneller heilen und wenig bis gar keine Nachbehandlungen brauchen. Klingt fast unglaublich, nicht wahr ? Zahlreiche weitere Studien belegen die vielfältigen gesundheitsfördernden Wirkungen: von der Senkung des Cortisolspiegels bis zur Steigerung der natürlichen Killerzellen.

Viele dieser wissenschaftlich belegten Erkenntnisse verdanken wir der Forschung aus Japan, wo bereits 1982 der Begriff Shinrin Yoku geprägt wurde. Übersetzt bedeutet es Waldbaden, gemeint ist damit, ähnlich wie Sonnenbaden, die Atmosphäre des Waldes zu genießen und die Natur aus nächster Nähe mit allen Sinnen wahrzunehmen. Und das in aller Ruhe, ein paar Stunden oder einen ganzen Tag lang. Ganz einfach ausgedrückt reicht es aus im Wald spazieren zu gehen, langsam, bewusst und achtsam mit sich selbst und der unmittelbaren Umgebung.

Da wir Menschen jedoch sinnliche Wesen sind, wurde das Waldbaden weiterentwickelt. Es wird durch einfache Übungen begleitet, die unsere Sinne aktivieren, die Kreativität wecken und uns mehr und mehr helfen das Gehirn, unsere Gedanken und Belastungen für ein paar Stunden beiseite zu legen.

Der Haupteffekt dabei geschieht vorwiegend auf unbewusster Ebene. Bäume, so wie andere Pflanzen, Moose, Farne, Pilze und der Waldboden selbst geben sogenannte Terpene an die Luft ab: flüchtige, bioaktive Substanzen, die zur Kommunikation innerhalb der Pflanzenwelt dienen. Diese Duftstoffe, auch genannt Pflanzenvokabeln, werden von unserem Immunsystem erkannt und entschlüsselt. Als Folge einer langen Evolution ist das ist tief in uns verankert. Denn wir Menschen haben 99,99% unserer Zeit in einer natürlichen Umgebung verbracht.

Unser Immunsystem ist bekanntlich ein bedeutender Faktor für unseren gesamten Organismus. In Anbetracht der zuvor genannten Tatsachen also nachvollziehbar, dass der Aufenthalt im Wald unsere Gesundheit stärkt, bei der Heilung unterstützt und auch vorbeugend wirken kann. Die heilende Kraft der Bäume und Pflanzen können wir uns auch auf andere Weise zunutze machen. Viele Pflanzenstoffe lassen sich auch in Form einer kleinen Waldapotheke nutzen: aus Nadeln, Blättern, Blüten, Harz oder Früchten lassen sich heilende Tees, Tinkturen oder Salben herstellen.

Gerade in Zeiten in denen ein Waldbesuch nicht möglich ist, können wir uns so die Heilwirkung und die Kraft der Bäume nach Hause holen. Darüber hinaus bieten naturreine ätherischen Baumöle eine wunderbare Alternative. Sie entfalten sich über den Duft, beeinflussen Körper und Psyche positiv, und können fabelhaft unterstützend wirken.

Liebe Baumfreunde, wenn ihr noch mehr Faszinierendes über den Wald und die gesundheitsfördernde Wirkung der Bäume erfahren möchtet, Kraft schöpfen und in der heilsamen Atmosphäre Ruhe finden wollt, ganz mühelos - kommt mit mir auf eine gemeinsame Reise in die stille Welt des Waldes!




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