Liebe Baumfreunde,
ehrlich gesagt wollte es ein Beitrag über Dankbarkeit werden. Doch im Moment überwiegen die Verluste und schmerzlichen Ereignisse in der Natur, unmittelbar und auch weit entfernt.
Ist es möglich in solchen Momenten dankbar zu sein?
Das was in den letzten Tagen und Wochen geschehen ist, macht einen traurig und nachdenklich. So viele wunderbare Bäume sind durch die Stürme umgekommen, haben Eigentum zerstört und wurden zur großen Gefahr für den Menschen.
Ich habe Bäume besichtigt die zum Teil regelrecht mitsamt der Wurzel ausgerissen wurden. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Wurzeln, Äste und Stämme, alles verstreut auf einer großen Fläche. Viele Jahrzehnte lang standen sie auf ihrem Platz, und gefühlt in einem Atemzug wurden sie zerstört. Ein anderer wunderschöner, alter Baum ist ebenfalls dem Sturm zum Opfer gefallen. Die Krone wurde zur Sicherheit abgetragen. Nun steht er da, in der Mitte gespalten und verstümmelt. Demnächst wird er komplett gefällt. Es sieht traurig aus. Und der Anblick machte mich unfassbar traurig. Etwas das man kannte so zu sehen tut im Herzen weh. Jede und jeder der Bäume liebt und einen geliebten Baum verloren hat, kann es nachvollziehen.
Denn ja, Bäume wachsen einem ans Herz.
Es sind bestimmte Erinnerungen und Augenblicke die man mit so einem Baum verknüpft. Etwas woran man immer dachte, wenn man den Baum sah oder ihn besuchte. Man ist mit allem verbunden das man sich vertraut gemacht hat, das man liebt.
Und für alles das einem begegnet sollte man dankbar sein, um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen. Denn man weiß nie wie lange es in unserem Leben ist. Mein Dank gilt besonders diesen Bäumen, die Wundervollen, die ich kannte, und all den anderen die uns Erinnerungen schenkten. Allen Bäumen die uns ohne zu zögern alles von sich gegeben haben, und ihre Funktion für uns und die Natur erfüllten.
Dankbar können wir auch für das sein was da ist, was noch da ist.
In unserem Land, in unserem Umfeld sind wir so reich beschenkt mit grünen Wäldern und Wasser, dafür können wir dankbar sein. In vielen Teilen der Welt ist es nicht so.
Hitze, Trockenheit und Brände zerstören das Land und die Natur in unvorstellbarem Ausmaß mit nicht abschätzbaren Folgen. Außergewöhnliche Ereignisse zeigen uns, dass nichts selbstverständlich ist. Mutter Natur danke zu sagen wenn wir ihr begegnen ist ein guter Anfang. Denn in jedem Lebewesen begegnen wir der Natur. Auch die Menschen denen wir begegnen sind ein Teil davon.
Dankbar für jedes Geschenk des Lebens zu sein kann uns helfen, die traurigen Momente durchzustehen, anzuerkennen und Augenblicke wertzuschätzen. Etwas zu verändern.
Vielleicht ist es eine Frage der Weltanschauung oder gar der Ethik oder einfach nur eine Frage der Sichtweise, dankbar und wertschätzend mit jeder Art von Leben umzugehen.
Wir haben bekanntlich in dieser Form und Bewusstheit nur eines davon, und wir haben nur eine Erde. Das was wir tun hinterlässt Spuren in jeder Hinsicht, kommt es uns noch so klein und unbedeutend vor.
Vor Kurzem habe ich auf einer Bank gelesen: "Nur das Seltene erweitert unseren Sinn."
Ich kam nicht umhin darüber nachzudenken. Kann nicht auch das Alltägliche unsere Sinne erweitern? Das Wertvolle, das vor unseren Augen ist und wir es oft nicht sehen weil wir in der Ferne nach Sinnerfüllung suchen?
Der Mensch neigt dazu nach Reichtum zu streben, immer weiter und höher hinaus zu wollen. Sind wir so geblendet davon, dass wir nicht mehr wissen was wir tun?
Wir sind ursprünglich Teil der Natur und die Zerstörung dieser wundervollen Natur, des Planeten Erde kommt einer Zerstörung von uns selbst gleich! Ist uns das wirklich bewusst? Ein Schritt in der Entwicklung des Menschen ist das Bewusstsein Konsequenzen des eigenen Handelns abzuschätzen, wie ich mich erinnere. Wenn man überlegt was auf der Erde durch uns Menschen passiert, könnte man meinen wir sind vor diesem Schritt hängen geblieben? Fangen wir an umzudenken als ersten Schritt.
Die Wirkung kann gigantisch sein, wenn es Viele tun.
"Das was du denkst und aussprichst äußert sich in deinem Leben."
Es ist die Zeit gekommen um damit anzufangen, die Spuren die wir hinterlassen ins Positive zu lenken. Positiv und dankbar zu sein für alles was da ist, unmittelbar vor unseren Augen.
Ist das nicht der wahre Reichtum, liebe Baumfreunde?
Liebe Claudia, habe soeben erstmals einen Blogbeitrag von dir gelesen… du schreibst wundervoll und hast mich eben in eine ganz andere Welt mitgenommen 🌳❤️ Deine Liebe und Wertschätzung für die Bäume ist einzigartig! Danke, dass du uns in dieses Feld einlädst! 🙏😘